israelischer Politiker; Bürgermeister von Jerusalem 1965-1993; 1950 Botschafter Israels in den USA; Generaldirektor im Büro des Premierministers 1952-1965
* 27. Mai 1911 Nagyvaszony (heute Ungarn)
† 2. Januar 2007 Jerusalem
Herkunft
Theodor "Teddy" Kollek wurde im Dorf Nagyvaszony bei Budapest geboren, wuchs aber in Wien auf. Die Eltern hatten Wurzeln im tschechischen Mähren, ein Großvater war Rabbiner. Der Vater war Direktor der Rothschild-Bank in Wien und diente im Ersten Weltkrieg als k.u.k. Offizier. Als Zionisten wählten seine Eltern K.s Vornamen nach Theodor Herzl (1860-1904), der die wachsende Auswanderung nach Palästina (Alyia) systematisiert und die Idee für einen jüdischen Staat dort auf die politische Agenda gebracht hatte.
Ausbildung
Als Elfjähriger schloss sich K. in Wien der zionistischen Jugendorganisation T'khelet-Lavan (Blau-Weiß) an. Später wirkte er auch in der Halutz-Bewegung mit, die Siedler nach Palästina brachte und dort als deren Vertreterin Kollektivsiedlungen (Kibbutz) für die agrarische Erschließung organisierte. K. bereitete sich ab Mitte der 20er Jahre auf die Auswanderung vor und absolvierte nach dem Schulabschluss 1930 eine Ausbildung zum Bauer. Da die britische Mandatsmacht in Palästina die wachsende Einwanderungswelle wegen Spannungen mit der islamischen Bevölkerung reglementierte, erhielt K. zunächst kein Visum. Daher engagierte er sich europaweit für T'khelet-Lavan, warb für die Auswanderung und organisierte Trainingslager. ...